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Kreishand­werkerschaft

Rastatt / Baden-Baden / Bühl

Pressemitteilung Landtagsabgeordneter Jonas Weber besucht Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Baden-Baden

Handwerk hat goldenen Boden sagt ein altes Sprichwort. Doch aktuell hat das Handwerk eher ein Problem, auf fruchtbaren Boden zu stoßen. Darüber unterhielten sich der neue Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Christian Riese und der Rastatter SPD-Landtagsabgeordnete Jonas Weber. Mitten in einer Zeit der Transformation ist es Riese wichtig, dass dem Handwerk wieder mehr Bedeutung zukommt. Und zwar auf Seiten derer, die einen Beruf ergreifen wollen.

„Der Fachkräftemangel versetzt das Handwerk in eine prekäre Lage,“ so Weber. „Ich bin froh, dass die Bundesregierung in dieser Beziehung einiges in Gang gesetzt hat, um es ausländischen ausgebildeten Fachkräften zu erleichtern, hier in Deutschland ihrem Beruf nachzugehen“.

„Es sind aber nicht nur die bereits ausgebildeten Fachkräfte, die uns fehlen, sondern auch Auszubildende. Tatsächlich haben wir hier einige gut integrierte Azubis bereits durch Abschiebung verloren. Das ist aus mehrerlei Hinsicht ärgerlich: wir verlieren eine zukünftige Fachkraft, der Ausbildungsbetrieb verliert einen engagierten Azubi und jemand, der sich um eine Bleibeperspektive redlich bemüht hat, wird chancenlos abgeschoben,“ so Christian Riese. Auch Weber würde sich in solchen Fällen mehr Fingerspitzengefühl von der Landesregierung wünschen. Mit Blick auf eine sich ändernde Bundesgesetzgebung könnte man derlei Abschiebevorgänge zunächst aussetzen.

Wichtig ist Riese der Standort der Kreishandwerkerschaft hier in der Region, um ansprechbar zu sein für Betriebe aus der Umgebung.

Christian Riese sieht nicht nur eine Bringschuld der Politik, was das Image des Handwerks angeht. Man müsse definitiv auch selbst aktiv werden. Mehr im Social Media-Bereich werben, sich im Hinblick auf den Klimawandel auch hier mit aktuellen Themen befassen. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft sorgte im Gespräch für interessante Einblicke in sein Arbeits- und Themenfeld.

Das dennoch, bedingt durch den demografischen Wandel, in den nächsten Jahren viele Handwerker verlorengehen, damit muss sich auch die Politik befassen. „Beispielsweise müssen wir auch dafür sorgen, dass Anerkennungsstellen zügiger arbeiten, um Berufsqualifikationen aus dem Ausland schneller anzuerkennen und den Menschen einen Zugang ins Berufsleben zu ermöglichen und nicht noch mehr Hürden aufzubauen,“ moniert Weber die Praxis. Aus seinen persönlichen Erfahrungen und als Sohn eines Handwerkers brachte er auch die Frage mit, wie sehr Ausbildungsinhalte auf den Prüfstand müssten. Ob nicht verschiedene Berufsbereiche einer besseren Zugänglichkeit auch für schwächere Schulabschlüsse bedürfen. „Das ist immer schwierig anzupassen. Aber oft versperrt das schwächeren Schülern tatsächlich den Weg ins Handwerk,“ bestätigte Riese dem Abgeordneten.

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